Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Das Mittelalter - S. 96

1877 - Leipzig : Brandstetter
96 gen, und selbst aus entfernten Gegenden strömten die Menschen herbei, um den muthv ollen Glaubenshelden zu sehen. Nach einem langem Aufenthalt in Rom, während dessen ihn der Papst mit Ehrenbezeigungen überhäufte, kehrte er nach Deutschland zurück, entschlossen, die Kirchenverfassung des ganzen Landes gleichmäßig zu ordnen und dem römischen Stuhl völlig unterzuordnen. Er theilte zu dem Ende Bayern in vier bischöfliche Sprengel, gründete in Franken und Thüringen drei neue Bisthümer und die später durch ihre Klosterschule so berühmte Abtei Fulda, und berief im Jahre 742 die erste deutsche Kirchenversammlung, in der strenge Gesetze gegen den anstößigen Lebenswandel der Geistlichen gegeben wurden und alle deutsche Bischöfe ihre Unterwerfung unter den Papst schriftlich erklärten. Durch Pipin unterstützt, stellte er dann auch in dem westlichen Theil des Frankenreichs die alte Kirchenverfassung wieder her und ließ die Oberhoheit des Papstes durch alle Bischöfe anerkennen. So sehr aber Vonisacius die Päpste als Oberhäupter der Kirche verehrte, so eifrig er bemüht war, ihr Ansehen zu befestigen und zu vermehren, so trug er doch auch kein Bedenken, dasjenige offen an ihnen zu rügen, was er in ihrem Verfahren verwerflich fand. So schrieb er einmal an den Papst Zacharias: „Wenn die unwissenden Deutschen nach Rom kommen und sehen da so manches Schlechte, das ich ihnen verbiete, so meinen sie, es sei von dem Papste erlaubt, und machen mir dann Vorwürfe, nehmen für sich selbst ein Aergerniß und alle meine Predigten und mein Unterricht sind umsonst." Oft ging freilich der edle Mann in seinem (Lifer zu weit. Namentlich verklagte er nicht selten Bischöfe und Priester, welche nach seiner Meinung irrige und ketzerische Lehren verbreiteten, bei dem Papst und verlangte ihre Bestrafung. So klagte er einen Priester aus Irland an, welcher behauptete, daß es auch auf der andern Seite der Erde Menschen gäbe, die unsere Gegenfüßler (Antipoden) seien. Diese richtige Vorstellung machte ihm alle Ehre. Bonifaeius aber verketzerte ihn deshalb in Rom. Der Papst antwortete: „Wenn der Mensch bei seiner verkehrten Lehre beharrt, so muß er seines priesterlichen Schmucks entkleidet und aus der Kirche gestoßen werden." Nachdem Bonifaeius dreißig Jahre lang für die Ausbreitung des Christenthums in Deutschland und für die Unterwerfung der Gläubigen unter den römischen Papst gewirkt hatte, wurde er zum Erzbischof von Mainz erwählt und vom Papste in diesem einflußreichen Amte, in welchem ihm vierzehn Bisthümer untergeordnet waren, bestätigt. In dieser Eigenschaft salbte er Pipin zum König und wirkte dann unablässig für die Verbreitung wahrhaft christlicher Bildung und die festere Begründung der kirchlichen Ordnung. Dabei vergaß er nicht seinen ursprünglichen Beruf, sondern besuchte noch im hohen Alter das Land, in welchem er seine Laufbahn als Verkünder des göttlichen Worts begonnen hatte. Da sollte der unermüdliche Glaubensheld sein schönes Leben auch mit dem hehren Märtyrertod beendigen. Keine Gefahr noch Beschwerde achtend, zog der mehr als achtzigjährige Greis in Westfriesland von Ort zu Ort, predigte mit

2. Das Mittelalter - S. 75

1877 - Leipzig : Brandstetter
75 seinen Franken durch die Pässe der Alpen in’S Longobardenland und schloß den Aistulf in Pavia ein. Da redete der Papst nochmals zum Frieden; Aistulf nahn: ihn an und beschwor mit allen Herzogen seines Volks, daß er die Oberherrschaft der Franken und den neuen römischen Staat anerkennen wolle, dessen unsichtbarer Regent der heilige Petrus, gleichwie der Papst der sichtbare sei. Dies geschah im Jahre 754, in welchem Bonifacius bei den heidnischen Friesen den Märtyrertod fand. Kaum war jedoch Pipbt aus Italien heimgekehrt, so brach Aistulf den Eid und zog im Grimm aus, um den neuerstandenen römischen Staat zu zertrümmern. Bald stand er vor Rom und belagerte den Papst in dieser seiner Hauptstadt. Da schickte Stephanus abermals zu Pipin und dieser kam wieder und bezwang die Longobarden. Aistulf mußte nun das Exarchat — d. i. alles Gebiet an den Küsten des Adriatischen Meeres, welches einst der Statthalter (Exarch) des morgenländischen Kaisers besessen — mit gar vielen herrlichen Städten abtreten; dies übergab Pipin dem heiligen Petrus und seinem Stellvertreter, dem römischen Papste, als ewiges Eigenthum. Das war der Grund und Anfang des Kirchenstaats, und so wurde das geistliche Oberhaupt der Christenheit nun auch ein weltlicher Herr. Bald darauf (756) starb Aistulf; im nächsten Jahre wurde Desi-derius König der Longobarden. 2. Sage von dem eisernen Karl. Im Frankenreiche war Karl der Große zur Regierung gelangt; dieser hatte sich mit der Tochter des Desiderius vermählt, aber dieselbe auf dringende Mahnungen des Papstes wieder verstoßen. Da nun auch Karl die Länder seines Bruders Karlmann erworben hatte, dessen Wittwe und Söhne aber zu Desiderius geflohen waren, wollte der Longobardenkönig den Papst zwingen, daß er die Söhne Karlmann's zu Königen der Franken salben sollte. Da sandte der Papst Hadrian eiligst Boten an den König Karl und dieser ließ nicht lange auf sich warten. Als Karl mit seiner Heeresmacht gegen Pavia heranzog, wollte Desiderius seinen Gegner gern selbst sehen. Zu ihm war einer von den Dienstmannen Karl's geflohen, der hieß A u t k a r (Otkar). Autkar hatte den fränkischen König erzürnt, und suchte nun Schutz bei Desiderius. Der König bestieg mit dem Flüchtling den höchsten Thurm, von dem man das Feld weithin überblicken konnte. Als sie nun zuerst das Heer der Krieger aus dem weiten fränkischen Reiche erblickten, sprach Desiderius zu Autkar: „Ist der König Karl unter dieser Schaar?" „Noch nicht/' antwortete Autkar. Darauf nahete das Gepäck heran, welches gar kein Ende nehmen wollte, und Desiderius fragte wieder: „Ist Karl unter dieser Schaar?" „Noch nicht, noch nicht!" erwiederte Autkar. Da begann es dem Desiderius schwül zu Muthe zu werden und er sprach: „Was sollen wir denn thun, wenn ihrer noch mehr kommen?" Autkar sprach: „Du sollst ihn sehen, wenn er herannaht; aber was aus uns werden soll, weiß ich nicht!"

3. Das Mittelalter - S. 123

1877 - Leipzig : Brandstetter
123 einige Worte, die man ihm eingelernt batte. Neben einem solchen König, der'gebeugt und furchtsam dasaß, als könnte er sich nicht aus eigenen Füßen erhalten, sah das Volk den Hausmeier, aufrecht, das Krregsschwert in der Faust, Feuer im Blick, das Siegel der Kraft im Antlitz. Darob freuete sich das kriegslustige Volk und das wußte Pipin. Da er nun bei dem Papste anfragte: „Sprich, o Vater der Christenheit, wer soll König der Franken sein, der den Namen trägt, oder der sein Volk durch Rath und Kraft groß macht?" antwortete der heilige Vater: „Nur der soll die Krone tragen, welcher sie verdient." Als Pipin dies gehört, berief er einen Reichstag' in die Stadt Soissons; da kamen die geistlichen und weltlichen Großen des Reiches und das Volk zusammen und erfuhren die Antwort des Stellvertreters Jesu Christi. „Das ist des Himmels Stimme!" riefen alle und hoben Pipin empor, trugen ihn dreimal feierlich herum und setzten ihn dann auf den Thron der Merowinger. Pipin aber kniete in der Kirche vor dem Altar nieder und Bonifacius, als Gesandter des Papstes, salbte ihn im Namen Gottes zum König der Franken. Der schwachsinnige König Childerich Iii. ward in ein Kloster gesteckt, wo ihm die Mönche seine langen Haare abschnitten. Bisher war das Königthum aus freier Volkswahl hervorgegangen, nun aber machte sich die Ansicht geltend, daß der Papst Zacharias die Krone des fränkischen Reichs verschenkt und Pipin sie auf seinen Befehl angenommen habe. Noch mehr wurde diese Ansicht befestigt, als im Jahre 800 Papst Leo Iii. dem Sohne Pipins, dem mächtigen Karl, die Kaiserkrone aufsetzte. Nunmehr sollte das Königthum von „Gottes Gnaden" durch die Kirche geheiligt werden, um bei dem Volke Geltung zu erlangen. 4. Die Kraft Pipins. Als der König Pipin einmal erfuhr, daß die Großen seines Reichs ihn um seiner kleinen Gestalt willen heimlich verhöhnten, befahl er, als sie Alle versammelt waren, daß man einen wilden ungezähmten Stier her-beibringen und einen starken Löwen auf dieses Thier loslassen sollte. Der Löwe stürzte sich mit einem heftigen Sprunge auf den Stier, faßte ihn beim Nacken und warf ihn so zu Boden. Als die Thiere übereinander lagen, wandte sich der König zu den umstehenden Höflingen und sprach: „Wer entreißt dem Löwen seine Beute?" Sie sahen einander stumm und betroffen an, endlich murmelten sie: „Herr! Wer möchte solches wagen?" Pipin erwiederte nichts, sondern stieg schweigend von seinem Thron-sessel und trat in die Schranken. Mit gezücktem Schwert ging er auf den Löwen los; ein kräftiger Hieb — und der Kopf des Löwen lag zu seinen Füßen; und wiederum mit einem Streiche trennte er auch den Kopf des Stieres von dem starken Halse. Als der König zurückkehrte, sprach er blos die Worte: „Ich bin zwar klein, aber starken Armes!" Niemand hat seitdem mehr über seine kleine Gestalt gespottet.

4. Das Mittelalter - S. 176

1877 - Leipzig : Brandstetter
176 unter dem gemeinen Volke, das immer Achtung vor dem rechtmäßigen Fürsten hat, viel treue Anhänger erwarb. Zugleich stimmte er seinen stolzen Ton herunter, stellte sich freunblich und gewann durch Bitten und Versprechungen enblich auch mehrere Fürsten, daß sie ihm Beistanb gegen die Sachsen gelobten. Mit einem trefflichen Heere zog er in das Land des Aufruhrs und als es zum Treffen kam, focht Heinrich selbst, auf einem toilbcn Schlachtroß reitenb, so tapfer, daß er viele Feinde mit eigner Hand nieberhieb. Es war bei Langensalza an der Unstrut, wo die vereinigten Sachsen und Thüringer völlig geschlagen würden. Ihr unglückliches Land warb nun von dem Frankenheere barbarisch verwüstet, Viele würden eingekerkert und die letzten Freiheiten ihnen genommen. Die Sachsen, die sich nicht mehr zu helfen wußten, wanbten sich in ihrer Noth an den Papst, den Vater der ganzen Christenheit. Und eben bamals hatte ein Mann den heiligen Stuhl bestiegen, vor dem balb Fürsten und Könige sich beugen sollten. 3. Papst Gregor Vii. Dieser Papst hieß Gregor Vii. Er war der Sohn eines Zimmermanns von Savona, Namens Htlbebranb, hatte sich früh dem geistlichen Stanbe gewibmet und schon in feinem Kloster sich durch tiefe Einsicht in die Angelegenheiten der Kirche, durch strenge Sitten und hohe Gelehrsamkeit so ausgezeichnet, daß er balb nach Rom an den päpstlichen Hof berufen würde. Hier lenkte er mit großer Umsicht und eiserner Festigkeit zwanzig Jahre hinburch alle Schritte der Päpste. Dann würde er selbst zum Oberhaupt der Kirche erwählt, und zwar so schnell, daß außer Italien Ntemanb früher bavon Kunbe erhielt, als bis er schon als geweihter Stellvertreter Petri in Thätigkeit war. Heinrich's Vater hatte verorbnet, daß kein Papst ohne des deutschen Königs Willen gewählt werben sollte. Als daher Gregor seine Wahl Heinrich Iv. melben ließ, war biefer sehr ungehalten und schickte einen ©efanbten mit der Anfrage: „Ob benn auch die Wahl rechtsgültig fei, ba der Kaiser sie nicht bestätigt habe?" Der schlaue Gregor stellte sich ganz bemüthig, um nur erst die Bestätigung zu erhalten. „Herr Graf," sagte er zu dem kaiserlichen ©efanbten, „Gott ist mein Zeuge, daß ich biefe Ehre nicht gesucht habe, fonbern daß sie mir von den Römern mit Gewalt aufgebürbet ist. Die Einweihung soll erst dann vorgenommen werben, wenn es des Kaisers Wille ist." Heinrich würde durch biefe Bestheibenheit ganz gerührt; er genehmigte nicht nur die Wahl, sonbern befahl auch, die Einweihung sogleich vorzunehmen. Wie schwer mag er das später bereut haben! Nun ging Gregor rasch an sein Werk. Fest stanb in feiner Seele der Entschluß, die Geistlichkeit ganz zu befreien von aller Fürstengewalt und den Papst zum Herren aller Fürsten und Völker zu machen. Die Macht der Fürsten — so sprach er — ist von biefer Welt, die Macht der Geistlichen ist aber von Gott und Jesus Christus, und wie Oie Papste von Petrus den Schlüssel überkommen haben, zu binben und zu lösen, so

5. Das Mittelalter - S. 203

1877 - Leipzig : Brandstetter
203 dem Papste beizustehen. Da blieb diesein nichts Linderes übrig, als mit dem Kaiser Frieden zu schließen und ihn vom Banne zu erlösen. 5. Indem Friedrich das Kaiserthum in seiner vollen Macht herzustellen sich bemühete, wankte ihm doch der Boden überall unter den Füßen. Seinen schlecht erzogenen Sohn Heinrich hatte er nach Deutschland als seinen Stellvertreter gesandt und ließ ihm dann von Italien aus die Befehle zukommen. Aber der Sohn hörte lieber auf die Worte der Schmeichler, die ihm also zusprachen: „Herr, was gehorcht Ihr doch immerdar Eurem Vater, welcher fern ist und sich um Deutschland nicht bekümmert? Wißt Ihr denn nicht mehr, daß er selber hoch und theuer geschworen hat, Deutschland und Italien nie zu vereinigen?" Da schwoll Heinrich's Herz von unbändigem Ehrgeiz; er beschloß, von seinen: Vater abzufallen und die Fürsten für sich zu gewinnen. Er nannte sie „Landesherren" und beschränkte die Freiheit derstädte. Friedrich, der über die freien lombardischen Städte aufgebracht war, fürchtete, daß die deutschen Städte auch ihre Freiheit gegen den Kaiser mißbrauchen möchten, und bestätigte Heinrich's Beschlüsse. Dennoch blieben ihm, als der Sohn wirklich von ihm abfiel, die deutschen Städte treu und später mochte er wohl anerkennen, daß er besser gethan hätte, die Städte gegen die Fürsten zu unterstützen. Als Kaiser Friedrich den Verrath seines Sohnes und dessen Bündniß mit den Lombarden erfuhr, begab er sich schnell nach Deutschland, zwar ohne Heer, aber im Vertrauen auf die deutsche Treue, und darin täuschte er sich nicht. Siebenzig geistliche und weltliche Fürsten erklärten auf dem Reichstage zu Regensburg Heinrich für schuldig. Dieser mußte sich der Gnade seines Vaters ergeben und erhielt, durch Vermittelung des trefflichen Hochmeisters des deutschen Ritterordens, Hermann von Salza, Verzeihung. Als er aber in thörichtem Stolz bald wieder auf Verrath sann, ließ ihn der Vater greifen und gefangen nach Apulien führen; dort starb er zu Friedrich's großem Herzeleid in einem festen Schloß. In demselben Jahre (1^35), in welchem Heinrich's Verrätherei erstickt ward, feierte der Kaiser noch ein fröhliches Fest. Friedrich war Wittwer, und warb um die schöne Isabella, Tochter des Johann ohne Land, des Bruders von Richard Löwenherz. Als die Kaiserbraut nach Deutschland kam, wurde sie überall auf das Prachtvollste empfangen, besonders aber in Köln. Zehntausend Bürger, alle zu Pferde und köstlich geschmückt, holten sie feierlich ein. Auch fuhren ihr Schiffe auf trocknem Lande entgegen. Es waren Wagen wie Schiffe gebaut, mit Flaggen und Wimpeln. Die Pferde waren unter Purpurdecken verborgen. In den Schiffen saßen Geistliche und ließen zu Orgel- und Flötentönen heilige Lieder erklingen. Als die Braut durch die festlich geschmückten Straßen fuhr und an allen Fenstern, auf allen Balkons die fröhliche Menge sah, nahm sie Hut und Schleier ab und grüßte freundlich. Da priesen Alle

6. Das Mittelalter - S. 181

1877 - Leipzig : Brandstetter
181 verstand sich dazu, mitzureisen. So zog eine Kaiserfamilie nach Italien. Die Feinde Heinrich's waren aber bereits geschäftig gewesen, ihm die Pässe Tyrols und der Schweiz zu verlegen, um die Aussöhnung mit Gregor über die festgesetzte Frist hinauszuschieben. So war der König gezwungen, einen großen Umweg durch Frankreich zu machen. Die Reise war sehr beschwerlich, noch ehe man in's Gebirge gelangte, denn es gab damals noch nicht so bequeme Heerstraßen als jetzt. Völlig unwegsam wurde aber die Bahn, als man in's Gebirge kam. Die hohen Bergrücken waren mit ungeheuren Schneemassen bedeckt und ein eiskalter Wind riß den armen Reisenden die Haut ab vom Gesicht und von den Händen. Der Schnee war so hart gefroren wie Eis und so glatt, daß Menschen und Pferde jeden Augenblick in die Abgründe zu stürzen Gefahr liefen. Und doch war die größte Eile nöthig; denn bald war das Jahr verflossen, welches die Fürsten als Frist gesetzt hatten. Wegweiser hatten dem König eine Bahn durch den tiefen Schnee brechen müssen; nun hatte man endlich den Gipfel erreicht. Aber hier schien es unmöglich, weiter zu kommen; denn die Seite nach Italien zu war so abschüssig und glatteisig, daß man keinen Fuß fest aufsetzen konnte. Doch was half es? Man mußte hinunter, auf Leben oder Tod! Die Männer krochen auf Händen und Füßen, in beständiger Angst, hinabzurollen in den gähnenden Abgrund; die Königin aber und ihre Kammerfrau wurden in Rinderhäute eingenähet uno so von den Führern hinabgezogen. Den Pferden band man die Füße zusammen und ließ sie an Stricken hinab; die meisten kamen dabei um. Endlich — endlich kam man in der Ebene an. Die eine Angst war glücklich überstanden, aber eine zwcite begann für den unglücklichen Kaiser. Gregor war bei Heinrich's Ankunft gerade auf seiner Reise nach Deutschland zum Reichstage nach Augsburg begriffen und eben in Oberitalien angelangt. Er erschrak nicht wenig, als er hörte, der Kaiser sei im Anmarsche! Denn er vermeinte, Heinrich komme, um sich für die ihm angethane Schmach zu rächen. Und wirklich hätte Heinrich solches thun können, denn die lombardischen Großen und Bischöfe kamen ihm frohlockend entgegen in der Hoffnung, er würde sie gegen den herrschsüchtigen Gregor anführen. Sie boten ihm Alle ihre Hülfe an, aber Heinrich wies sie ab mit den Worten: „Ich bin nicht gekommen, zu kämpfen, sondern Buße zu thurt." Gregor war schnell von seinem Wege abgewichen und in das feste Schloß C a n o s s a zu seiner Freundin, der reichen Markgräfin Mathilde von Toscana, geflohen, da er noch nicht wußte, mit wie reumüthigem Sinne Heinrich zu ihm kam. Er freute sich aber nicht wenig, als erhörte, daß der deutsche König sich als büßender Pilger ihm nahe. Sobald Heinrich in Canossa anlangte, ließ er durch die Marfcjräfin den Papst bitten, ihn vom Bannspruche zu lösen, er wolle sich ja jeder Bußübung unterziehen, die der heilige Vater ihm auferlegen würde. Es war- damals Sitte, daß der öffentliche Sünder, der sich um Lossprechung (Absolution) von der Kirchenbuße bemühte, mit einem wollenen

7. Das Mittelalter - S. 206

1877 - Leipzig : Brandstetter
206 in Apulien, im 65ftcn Jahre seines Lebens, in den Armen seines jüngsten Sohnes Manfred, nachdem ihn der wackere Erzbischof von Palermo zuvor vom Banne losgesprochen und ihm das Abendmahl gespendet hatte. 4. Konradin (1268), 1. Innocenz Iriumphirte, aber er wollte nicht ruhen, bis auch der letzte Zweig des Hohenstaufengeschlechts von der Erde vertilgt sei. Abermals forderte er das deutsche Volk auf zum Abfall von Konrad Iv., dem Sohne Friedrich's, und abermals ließ er durch Bettelmönche einen Kreuzzug gegen Konrad predigen. So zertrümmerte er frevelhaft alle feste bürgerliche Ordnung, vergiftete die Sitten und brachte unsägliche Noth und Verwirrung über das -deutsche Land. In Regensburg wollten sogar der Bischof und der Abt zu St. Emmeran den König Konrad in seinem Bette ermorden lassen. Nicht einmal sein Erbreich, das Königreich beider ©teilten, wollte der Papst ihm lassen; er erklärte es als ein erledigtes Lehen des päpstlichen Stuhles und wollte es an einen andern Fürsten als Vasallen des Papstes verschenken. Um wenigstens dieses Reich zu retten, war Konrad Iv. im Oktober des Jahres 1251 nach Italien aufgebrochen und hatte dort glücklich geküntpft. Aber ein plötzlicher Tod raffte ihn dahin, in: 26sten Jahre seines Lebens. Das kaiserliche Ansehen war bereits so tief gesunken, daß kein deutscher Fürst die Krone verlangte. Jeder wollte lieber im ungestörten Genusse seiner Erbländer bleiben und sich auf Kosten des Reiches mit noch andern Ländern bereichern. Die neue Wahl schien eine willkommene Erwerbsquelle und jeder Kurfürst war entschlossen, seine Wahlstimme mit den höchsten Preis zu verkaufen. Aber Keiner trauete dem Andern. Da verfielen endlich die deutschen Fürsten auf den unwürdigen Gedanken, die deutsche Krone einem Ausländer anzubieten. Und selbst darin waren sie noch urteirts. Eine Partei wählte Richard von Cornwallis, den Bruder des Königs von England, die andere einen spanischen Fürsten, Alphons vonkastilien. Beide hatten den Kurfürsten viel Geld geboten. Richard soll sogar mit 32 achtspmtnigen Geldwagen herüber gekommen sein. Er wurde zu Aachen feierlich gekrönt; doch sein Ansehen dauerte nur so lange als sein Geld. Blos dreimal besuchte er Deutschland und stets nur auf kurze Zeit; Alphons hingegen ist nie nach Deutschland gekommen. Willkür und rohe Gewalt griffen nun auf schreckliche Weise um sich und das Zwischenreich (Interregnum) — da Deutschland keinen Regenten hatte — dauerte vom Jabre 1246 bis 1273.

8. Das Mittelalter - S. 184

1877 - Leipzig : Brandstetter
184 kühne, außerordentliche Geist aus dem irdischen Leben am 25. Mai 1085. Aber sein Werk, die Hierarchie oder Herrschaft der Kirche, überlebte ihn. 8. Heinrichs Ende. Mit Gregor Vii. hatte Heinrich seinen Hauptfeind verloren. Glückliche und ruhige Zeiten schienen nach so heftigen Stürmen für ihn zu kommen. Zwar hatten die deutschen Fürsten einen neuen Gegenkönig, den Grafen Hermann vonluxemburg, erwählt; allein dieser war dem Kaiser nicht gewachsen, der sich nun, durch das Unglück belehrt, sehr klug und besonnen zeigte. Hermann hatte keine Macht und das Volk nannte ihn „den Knoblauchskönig", weil zu Eisleben, am Orte seiner Wahl, diese Pflanze häufig wuchs. Darum legte er bald seine Krone wieder nieder. Und als der Hauptanführer der Sachsen, Otto von Nordheim, gestorben war, neigten sich auch diese, des langen Haders müde, endlich zum Frieden. Doch sollte Heinrich's Leben so sturmvoll enden, als es begonnen hatte, denn es erstanden ihm nun in seiner eigenen Familie die Feinde. Erst empörte sich sein ältester Sohn Konrad gegen ihn und ließ sich zum König von Italien krönen. Dieser starb zwar (1101), wie Einige meinen, vor Gram, seinen Vater verrathen zu haben. Nun aber gelang es der päpstlichen Partei, auch den zweiten Sohn Heinrich zum Abfall und zur Empörung gegen den alten Heinrich zu überreden, und die Päpste Urban Ii. und Paschalis Ii., Anhänger Gregor's, erneuerten den Bann. Da erklärte der junge Heinrich mit erheuchelter Frömmigkeit, er könne und dürfe mit einem Vater, auf welchem der Fluch der Kirche laste, keine Gemeinschaft haben. Durch solche Heuchelei gewann der Empörer die geistlichen Fürsten und bildete sich einen großen Anhang. Dann berief er einen Reichstag nach Mainz, wo er selbst zum Könige gewählt, der Vater aber abgesetzt werden sollte. Der bekümmerte Greis sammelte die letzten Freunde, die er noch hatte, und wollte mit diesen nach Mainz gehen, um seinen gewissenlosen Sohn mit Gewalt zum Gehorsam zurückzuführen. Weil dieser aber fürchtete, der Anblick des rechtmäßigen Königs möchte die versammelten Fürsten auf andere Gedanken bringen, so nahm er zu einer noch schändlicheren List seine Zuflucht. Er reisete seinem Vater bis nach Koblenz entgegen, warf sich dort weinend zu seinen Füßen, bat um Verzeihung und schwur hoch und theuer, daß er es gut mit seinem Vater meine, so daß er fortan bereit sei, sein Leben für ihn zu opfern. So wußte der Arglistige seinen Vater dahin zu bringen, daß dieser sein ganzes Heer entließ, als wäre nun aller Streit beigelegt. Frohlockend über sein gelungenes Bubenstück, eilte nun der junge Heinrich nach Mainz zu den versammelten Fürsten zurück, um das Nähere mit ihnen zu verabreden. Unterdessen zog der Vater sorglos in Bingen ein. Aber hier ward der Verrath offenbar. Man nahm ihn gefangen, verjagte alle seine Gefährten bis auf drei und warf ihn in's Gefängniß. Nun sandte der böse Sohn zu seinem Vater die Erzbischöfe von Mainz und Köln und den Bischof

9. Das Mittelalter - S. 188

1877 - Leipzig : Brandstetter
188 beeiferten, ihm ihre Aufmerksamkeit und Achtung zu bezeigen. Aus allen Gegenden kamen Gesandte nach Merseburg, dem neuen Kaiser Glück zu seiner Erhebung zu wünschen. Der König von Dänemark fand sich in Person ein, um die Lehen seines Reiches von dem deutschen Kaiser zu erhalten, sich von ihm krönen zu lassen und als Vasall des deutschen Reiches den Eid der Treue in seine Hand zu legen. Wie glücklich auch sich dieser Anfang der Regierung Friedrich's des Ersten in solchen Huldigungen zeigte, so wenig entsprach ihm der Fortgang, indem Aufruhr und Empörung den Kaiser unaufhörlich zwangen, das Schwert zu ihrer Vertilgung zu ziehen. 2. Zuerst richtete der Kaiser seinen Blick auf Italien. Hier war während der großen Unruhen in Deutschland, welche die ganze Thätigkeit seiner Vorgänger in Anspruch genommen hatten, das kaiserliche Ansehen fast gänzlich erloschen. Der eigentliche Herd der Empörung war die Lombardei. Unter dem Schutze freier Verfassung waren in vielen Städten derselben Handel und Gewerbfleiß aufgeblüht; Genua, Lueca, Pisa, Mailand, Pavia, Ere-mona, Lobt, Venedig, Florenz und viele andere waren reich und mächtig geworden. Sie wählten aus der Mitte ihrer Bürger ihre Obrigkeiten und fragten Weber nach dem Kaiser als ihren gemeinschaftlichen Oberherrn, noch nach den von ihm eingesetzten Statthaltern. Durch Errichtung starker Festungswerke, durch Bewaffnung ihrer Bürger suchten sie sich gegen die Unterwerfung durch Waffengewalt zu sichern; sie schlossen unter einanber einen Bunb, der machte sie so mächtig, daß sie hoffen konnten, selbst dem deutschen Kaiser Trotz zu bieten. Am übermüthigsten war das mächtige Mailanb, das seine Macht bald dazu benutzte, die Nachbarstädte sich selber unterthänig zu machen. Jeder Bürger übte sich in den Waffen, um als freier Mann den heimischen Herd tapfer gegen jeden feindlichen Angriff zu vertheidigen. Das Vorrecht des Erzbischofs von Mailand, die Könige Italiens mit der eisernen Krone zu schmücken, trug nicht wenig zum Stolze der Mailänder bei. Die Bürger von Lodi hatten sich bei dem Kaiser über die unaufhörlichen und unerträglichen Bedrückungen beschwert, die sie von den übermüthigen Mailändern erdulden mußten, und Friedrich säumte nicht, zu Gunsten der Bedrückten einen Abgeordneten nach Mailand zu senden. Aber das kaiserliche Schreiben, welches den Bürgern das Ungesetzliche ihres Benehmens vorhielt, wurde zerrissen und in den Koth getreten, der kaiserliche Gesandte, welcher das Schreiben überbrachte, verhöhnt. Nur durch schleunige Flucht konnte er sich den Mißhandlungen des Pöbels entziehen. Eine solche Verletzung des Völkerrechts durste nicht ungeahnbet bleiben, und in Friebrich's Herzen stand der Entschluß fest, den unerhörten Frevel nach Gebühr zu züchtigen. Augsburg ward nun der Sammelplatz der deutschen Schaaren, welche bestimmt waren, den Kaiser nach Italien zu begleiten, ihm dort die Aner-

10. Das Mittelalter - S. 190

1877 - Leipzig : Brandstetter
190 3. Wohl hätte der Kaiser noch länger in Rom verweilt, die Unterwerfung der hochmüthigen Römer zu vollenden, allein er sah sich genöthigt, die Umgegend von Rom schleunigst zu verlassen. Denn der Magel an Lebensmitteln begann sein Heer auf die empfindlichste Weise zu drücken, zudem hatte die große Hitze und ansteckende Krankheiten, welche manchem wackern deutschen Kämpfer ein rühmloses Grab bereiteten, die Reihen seiner Krieger gar sehr gelichtet. Deshalb führte der Kaiser sein Heer in die gesunden Gebirgsgegenden des Herzogthums S polet o und beschloß, gelegentlich die Bürger von Spoleto für den Frevel, daß sie einen kaiserlichen Gesandten zu mißhandeln gewagt hatten, nachdrücklich zu züchtigen. Die Spoletaner hofften in thörichtem Uebermuth erfolgreichen Widerstand leisten zu können und kamen dem kaiserlichen Heere bis vor das Thor ihrer Stadt mit Schleudern und Armbrüsten entgegen. Alsbald donnerten ihnen diedeutschen Reiterschaaren entgegen, deren gewichtigen Schwertern die Städter nicht zu widerstehen vermochten. In grenzenloser Verwirrung stürzten sie nach der Stadt zurück, gedrängt von den deutschen Reitern, die zugleich mit ihnen durch die Thore eindrangen und Spoleto den Flammen preisgaben. Wie gern wäre Friedrich nun nach Mailand gezogen; aber er sah seine Siegesbahn unerwartet gehemmt. Die deutschen Fürsten waren des Ungemachs und der Mühseligkeiten dieses Feldzuges, der so manchen tapfern Landsmann bereits hingerafft hatte, so überdrüssig, daß sie mit ernstlichen Vorstellungen in den Kaiser drangen, den Rückzug nach Deutschland anzutreten. Mehrere von ihnen verließen mit ihren Schaaren das Heer, um in die Heimath zurückzukehren, und der Kaiser durfte sie nicht hindern, da mit dem Beginn des Herbstes die Verpflichtung zum Kriegsdienste aufhörte. Doch der größere Theil des Heeres dachte noch ehrenhaft genug, den Kaiser auf fernem Rückzüge durch ein so feindliches Land nicht zu verlassen. In der That bedurfte es aller Vorsicht und Tapferkeit, um den Gefahren zu entgehen, welche den Heimzug des Kaisers bedrohten. Zuerst waren es die Bürger der Stadt Verona, welche ihm zu schaden suchten. Diese Stadt hatte seit undenklichen Zeiten das Vorrecht, dem kaiserlichen Heere den Durchzug zu wehren; sie pflegten selbiges auf einer oberhalb ihrer Mauern erbauten Schiffbrücke über die Etsch zu führen. Diese Schiffbrücke nun zimmerten jetzt die Veroneser aus so zerbrechlichen Balken zusammen, daß sie durch große Holzlasten, die man von oben herab mit dem Flusse treiben ließ, nothwendig zertrümmert werden mußte. Allein die Raschheit der Deutschen vereitelte diese Arglist der Italiener und die Lasten trieben erst, Alles zersprengend und zertrümmernd, gegen die Brücke an, als das kaiserliche Heer schon das jenseitige Ufer erreicht hatte. Ein anderes gefährliches Abenteuer hatte Friedrich mit seinen Schaaren in einer wilden Gebirgsgegend zu bestehen. Hier nämlich erhob sich auf einem Felsen eine Burg, die den engen vorüberziehenden Pfad beherrschte. Der Besitzer, ein veronesischer Edelmann, forderte von jedem Reiter ein
   bis 10 von 145 weiter»  »»
145 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 145 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 4
3 0
4 16
5 0
6 0
7 9
8 2
9 0
10 48
11 0
12 1
13 0
14 0
15 1
16 5
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 6
26 5
27 13
28 1
29 0
30 0
31 5
32 0
33 2
34 1
35 0
36 12
37 82
38 0
39 0
40 0
41 0
42 123
43 1
44 0
45 5
46 38
47 3
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 84
1 548
2 53
3 82
4 239
5 52
6 36
7 87
8 81
9 200
10 62
11 117
12 33
13 84
14 105
15 92
16 442
17 1577
18 35
19 178
20 63
21 137
22 185
23 512
24 10
25 91
26 141
27 28
28 136
29 111
30 22
31 136
32 32
33 25
34 109
35 73
36 83
37 113
38 188
39 292
40 75
41 179
42 82
43 146
44 73
45 256
46 77
47 59
48 73
49 36
50 94
51 73
52 132
53 41
54 80
55 161
56 145
57 30
58 105
59 145
60 88
61 67
62 45
63 80
64 110
65 198
66 40
67 102
68 236
69 115
70 117
71 324
72 176
73 48
74 40
75 108
76 168
77 344
78 63
79 67
80 42
81 38
82 402
83 227
84 53
85 132
86 104
87 192
88 153
89 78
90 118
91 62
92 658
93 31
94 341
95 89
96 61
97 44
98 627
99 25

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 3
3 2
4 3
5 0
6 2
7 2
8 0
9 0
10 7
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 7
17 0
18 5
19 13
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 1
26 28
27 0
28 0
29 0
30 1
31 2
32 1
33 31
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 2
47 0
48 5
49 1
50 2
51 1
52 0
53 0
54 0
55 1
56 0
57 0
58 6
59 39
60 0
61 1
62 4
63 2
64 8
65 1
66 0
67 0
68 0
69 0
70 1
71 2
72 7
73 1
74 0
75 1
76 0
77 44
78 0
79 2
80 14
81 37
82 0
83 1
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 7
98 0
99 4
100 30
101 0
102 7
103 0
104 0
105 0
106 3
107 0
108 0
109 0
110 0
111 0
112 6
113 1
114 0
115 0
116 4
117 0
118 4
119 0
120 0
121 5
122 0
123 0
124 1
125 0
126 1
127 0
128 0
129 0
130 0
131 3
132 27
133 0
134 2
135 0
136 8
137 0
138 0
139 0
140 4
141 0
142 7
143 9
144 0
145 0
146 1
147 0
148 7
149 0
150 0
151 9
152 6
153 0
154 0
155 2
156 6
157 5
158 50
159 0
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 1
166 10
167 0
168 0
169 10
170 0
171 48
172 0
173 3
174 0
175 5
176 0
177 31
178 0
179 5
180 0
181 0
182 1
183 3
184 0
185 0
186 0
187 3
188 0
189 0
190 0
191 2
192 0
193 0
194 2
195 0
196 1
197 23
198 0
199 1